Geschichten die nur das Leben schreiben kann...
Jack, Diego und die Regenbogenwiese
Nachdem unser Jack (Golden-Retriever–Collie-Mix) auf dem großen Pferdehof seinen letzten Platz gefunden hatte, auf einer der weiten Wiesen, die von alten Bäumen umrahmt sind, kehrten wir nach einigen Monaten zum ersten Mal mit Diego dorthin zurück.
Diese Wiese, auf der Jack liegt, strahlt eine besondere Ruhe aus – als würde sie ihn sanft behüten. Und genau dorthin, mitten auf diese stille Fläche, lief Diego als kleiner Welpe direkt hin, ohne dass wir ihm den Weg gezeigt hatten.
Auf der Wiese liegt ein Stein mit einer Aluplatte, auf die wir ein Bild und den Namen „Jack“ eingelasert haben. Diego legte sich davor, mitten im Gras, und schaute mehrere Minuten lang auf die Platte. Es wirkte, als würde er mit Jack sprechen und sagen:
„Ich weiß, du liegst hier auf deiner Wiese im Regenbogenland ganz nah bei uns, und du kannst mich von hier aus sehen. Ich soll dich nicht ersetzen, und ich möchte auch nicht deinen Platz einnehmen. Ich bin hier, weil deine Menschen traurig sind und mich brauchen. Sie reden viel von dir und tragen dich in ihren Herzen – und dort bleibt für immer dein Platz. Aber weil sie so viel Liebe haben und wissen, dass auch andere Hunde Liebe brauchen, darf ich nun hier sein.“
Sky, Diego und der Regenbogenbaum
Viele Jahre später (13 Jahre), als auch unser Diegolino über die Regenbogenbrücke gehen musste, haben wir ihn an seinem Lieblingsplatz zur letzten Ruhe gelegt – unter dem Feigenbaum, unter dem er im Sommer immer so gerne lag und Schatten gesucht hat. Dort haben wir einen Engel aus Stein, ein Herz und viele Kerzen hingelegt.
Als Sky das erste Mal in unseren Garten kam, ist er direkt zu dieser Stelle gelaufen, stellte seine kleinen Vorderpfoten auf den herzförmigen Stein und schaute auf das Bild von Diego, das wir dort abgelegt hatten, da die Granitplatte noch nicht fertig war.
Eine Gänsehaut und Tränen überkamen uns sofort. Wir schauten uns an und mussten an den Moment mit Jack und Diego Fynn zurückdenken. In diesem Augenblick wussten wir, dass sie alle noch in unserem Herzen sind – und dort für immer bleiben.
P.S.:
Wer nun denkt: Wie kann man nur so schnell einen neuen Hund in sein Leben holen?
Diego Fynn ist der Großonkel von Sky Fynn (darum auch „Fynn“ im Namen). Aber das ist eine andere Geschichte aus dem Leben.
In Memory for Jack und Diegolino
Jack
Ein Sunny Boy und Surfertyp, der absolute Frauenmagnet. Jack war superschlau und eine absolute Wasserratte.
Ich könnte 100 Geschichten über diesen wundervollen Hund erzahlen, aber das würde zu lang dauern.
Hier sind 3 der lustigsten :
Jack & der Strand
Eines Tages im Sommer fuhr meine Frau Nicole mit Jack – seinem Titel nach Familienhund, seinem Wesen nach halber Seehund – zum Baden an die Elbe. Nach ausgiebigem Plantschen, Tauchen und „Ich-bin-die-Schnellste-ins-Wasser-Springen“-Wettbewerben ging es wieder nach Hause.
Auf dem Rückweg wollte Nicole nur ganz kurz etwas einkaufen. Jack wartete derweil etwa fünf Minuten im Auto – natürlich in einer angenehm kühlen Tiefgarage, die eher das Gefühl einer Klimazone hatte als eines Parkhauses.
Doch dann passierte es.
Eine wild entschlossene Frau stürmte auf Nicole zu, als hätte sie gerade selbst einen Actionfilm unterbrochen.
„Ist DAS Ihr Auto?! Ich habe die Polizei gerufen! Der Hund ist ja komplett durchgeschwitzt!“
Nicole musste sich das Lachen verkneifen.
„Durchgeschwitzt? Der?“, meinte sie und zeigte auf Jack, der lässig im Auto lag, noch tropfnass vom Baden und absolut zufrieden mit sich und der Welt. „Der ist nicht verschwitzt – der ist einfach nur frisch gewässert.“
Dann erklärte sie geduldig, dass Hunde nicht über das Fell schwitzen, sondern über die Pfoten – und dass Jack vermutlich gerade der glücklichste Hund zwischen Hamburg und Timbuktu sei.
Trotzdem: Zivilcourage ist ja etwas Tolles.
Also sagte Nicole:
„Schön, dass Sie hingucken und sich kümmern – ehrlich! Aber ich habe leider keine Zeit, auf die Polizei zu warten. Hier ist meine Adresse. Falls die Beamten nachfragen, können sie sich gern persönlich überzeugen, dass es Jack hervorragend geht.
Und Jack?
Der lag entspannt da, völlig unbeeindruckt – Hauptsache, jemand trocknet später seine Ohren :-)
Jack & die Pralinen
Eines Abends kamen wir gut gelaunt aus dem Kino nach Hause, noch voller Popcorn und Filmstimmung. Doch kaum öffneten wir die Tür, kam uns Jack entgegen – und zwar nicht wie sonst in seinem „Ich-bin-ein-Rennpferd“-Galopp, sondern eher wie ein Pinguin auf Rollschuhen.
Meine Frau rief sofort:
„Irgendwas stimmt nicht mit Jack! Schau mal, wie er läuft – wir müssen in die Tierklinik!“
Und tatsächlich: Sein Gang war … nun ja … kreativ.
Ich sprintete zum Wohnzimmerschrank, um seinen Impfpass und die Autoschlüssel zu holen. Währenddessen saß meine Frau im Flur am Boden, streichelte Jack und redete beruhigend auf ihn ein. Ein Bild wie aus einem Drama – nur der Hauptdarsteller sah eher ziemlich verpeilt aus.
Als ich mich umdrehte, bemerkte ich plötzlich etwas auf dem Boden.
Vier halbe Trüffelkugeln. Halbe!
Jack hatte es geschafft, die Dinger wie Walnüsse sauber zu knacken, zu halbieren – und dann ganz präzise den Alkohol auszuschlecken, die Schokolade aber liegen zu lassen.
(Vorbildlicher Hund!)
Wir haben ihm oft gesagt: „Schokolade ist tabu!“
Wir haben jedoch offenbar versäumt, ihm mitzuteilen, dass Alkohol ebenfalls auf der roten Liste steht.
Die Pralinen lagen in einer edlen Kristallschale auf dem Tisch. Und weil Jack noch nie etwas vom Tisch genommen hatte, hatten wir sie überhaupt nicht auf dem Radar.
Tja … irgendwann ist eben immer das erste Mal.
Jack trank an diesem Abend Unmengen Wasser – wahrscheinlich sein Versuch, sich selbst zu entgiften – und schlief am nächsten Morgen länger als ein Teenager nach einer Klassenfahrt.
Ob er einen Kater hatte?
Wir werden es nie erfahren. Aber sein Blick sagte: „Heute ist nicht mein Tag.“
Zum Glück ist alles gut gegangen. Und Jack?
Der hat seitdem nie wieder Pralinen angerührt.
War wohl genug Erlebnis für ein ganzes Hundeleben.